Die Otago-Halbinsel
Der stressigen Arbeitswelt entfliehen, einfach mal die Seele baumeln zu lassen – in der heutigen Zeit oftmals leichter gesagt als getan. Wo gibt es heutzutage schon noch Ruhe und Natur in Hülle und Fülle ohne riesigen kommerziellen Nebengeschmack? Die Antwort lautet: Auf der Otago-Halbinsel.
Die durch einen Vulkanausbruch massiv geprägte Otago-Halbinsel präsentiert mit ihren Varianten an Landschaften ein wunderschönes Gesicht Neuseelands: Rau, steil und zerklüftet auf der Seite des Pazifischen Ozeans, sonnig und warm dagegen zeigt sich der Otago Harbour, eine geschützte Bucht. Vor allem für Sportler, denen Wandern alleine zu wenig ist, ist dies der richtige Ort, da hier auch gesurft, gesegelt und geangelt werden kann. Über den Rest der Halbinsel ziehen sich jedoch weite Wanderwege, auf denen man Unzähliges entdecken kann.
Neben der Vielfalt an Naturerlebnissen ist eine Besonderheit der Otago-Halbinsel ihre ebenso reiche Vielfalt an Tieren. Eine genauere Schilderung beider erfolgt nun: Beginnen wir mit Tariaroa Head, der nordöstlichsten Landspitze der neuseeländischen Halbinsel, deren Auffälligkeit in einer 80 Meter hohen Felsklippe liegt. Zeitgleich mit einem imposanten Blick auf die rauen Wellen der Meere ist es möglich, den (nördlichen) Königsalbatros zu bewundern – eine Tierart, die nahezu ausschließlich hier vorkommt. Mit einer Flügelspannweite von knapp über drei Metern wirkt er sehr majestätisch und doch fast wie schwerelos. Möchte man mehr wissen, ist das Royal Albatross Centre behilflich. Nur 1,5 Kilometer weiter südlich kann man das nächste, äußerst seltene Tier beobachten: Den Gelbaugenpinguin. Damit Besucher das gefährdete Tier nicht verschrecken, gibt es Unterstände, aus denen man den Pinguin betrachten kann – allerdings nur bei Dämmerung, denn den Tag über sind sie auf Beutezug.
Zieht man weiter durch das Land, erlebt man nur fünf Kilometer weiter die etwas andere Art von Natur: In der Siedlung Otakou trifft man auf das indigene Volk Neuseelands – die Maori. Allerdings sollte man hier besser nicht ohne Anmeldung die Ruhe der Kulturstätten stören. Ein weiteres Naturhighlight befindet sich in der Mitte der Otago-Halbinsel: Der ebenfalls über Wanderwege erreichbare Harbour Cone, die höchste Erhebung der Region und zugleich ein gewaltiges Erkennungszeichen für die durch Vulkanausbrüche geprägte Vergangenheit der Otago-Halbinsel: Es handelt sich um einen aus Vulkangestein geformten, 315 Meter hohen Kegel, eine Garantie für einen phänomenalen Ausblick. Weitere faszinierende Aussichten werden durch den Sandymount Hill, die höchste Erhebung im südlichen Bereich der Region mit Steilklippen, und die Highcliff Road geboten, nämlich auf den Pazifischen Ozean beziehungsweise auf den Otago Harbour und die Küstenlandschaft. Beobachtet man letztere, wird man vielleicht auch einige Robben erblicken, denn an der Küste ziehen verschiedene Arten ihre Jungen groß und entzücken Betrachter durch ihre verspielte Art.
Abgesehen von Küsten, Klippen, oder Vulkangestein kann die Otago-Halbinsel aber auch eine atemberaubende Wald- und Gartenlandschaft präsentieren. Glenfalloch Garden demonstriert eine ebensolche in fast ursprünglichem Zustand, und das seit 120 Jahren.
Was aber unbedingt bei einem Besuch der Otago-Halbinsel zu beachten ist, ist Folgendes: Es gilt, nichts mitzunehmen außer Fotos und Erinnerungen, und nichts zu hinterlassen außer Fußabdrücken. Nur so kann der Natur Respekt gezollt werden und nur so können die einheimischen Tiere in ihrer gewohnten Umgebung weiterhin fortbestehen.