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Kakapo – ein flugunfähiger Papagei

Der Kakapo ist ein Papagei, der in Neuseeland beheimatet ist. Sein biologisch-wissenschaftlicher Name ist „Strigops habroptilus“ und bedeutet so viel wie „Eulenähnlich“. Auch die Maoris haben dem Papagei einen passenden Namen gegeben, denn „Kakapo“ bedeutet nichts anderes als Nachtpapagei.

Neuseeland ist auch der einzige Lebensraum dieses ungewöhnlichen Vogels, denn er konnte sich hier entwickeln und überlebte über Jahrhunderte, da er keine natürlichen Feinde hatte. Da sich Neuseeland vom Urkontinent Gondwana vor Jahrmillionen getrennt hat, konnte sich auf dieser Inselwelt eine eigene Tierwelt entwickeln. So konnten Vögel, darunter auch der Kakapo, diese ökologische Nischen erobern. Auf Neuseeland gab es keine Säugetiere, die zu einer Gefahr für den Kakapo hätten werden können. Deshalb ist der Vogel auch nicht in der Lage, sich gegen Feinde zu wehren – er hat es nie gelernt.

Der Kakapo ist ein nachtaktiver Vogel, der Zeit seines Lebens ein Einzelgänger ist. Er ist sehr groß, etwa 60 cm groß und er wiegt etwa 3,5 kg. Er hat ein moosgrünes weiches Gefieder mit dunklen Streifen. Das Gefieder der Männchen hat eine leuchtende Farbe, es ist intensiver gefärbt, als das der Weibchen. Auch sein Gesicht hat ein eigenes Aussehen, es gleicht dem einer Eule. Ein Schnurrbart ziert sein Gesicht und er besitzt einen großen Zahn, der gemeinsam mit einem starken Schnabel die Nahrung zerkleinert. Der sonst bei den Papageien übliche Kaumagen ist bei dem Kakapo verkümmert. Der Vogel ernährt sich hauptsächlich von Samen, Früchten und Wurzeln, verschmäht aber auch Blumen nicht. Pflanzen sind seine einzige Nahrung und deshalb braucht ein einzelner Vogel auch einen Lebensraum von ca. 30 Hektar. Das ist auch für die Aufzucht der Küken notwendig, denn die Kakapos können sich 3-4 Mal im Jahr paaren, aber nur, wenn die Nahrungsgrundlage gesichert ist. Das Nest, das bis zu drei Eier enthalten kann, wird auf der Erde gebaut und mit Gras abgedeckt. Auch Erdlöcher oder verrottete Baumstämme werden gerne angenommen. Der Kakapo hat aber einen Makel, denn er ist ein flugunfähiger Papagei. Er besitzt zwar Flügel, aber er kann sie eben nicht zum Fliegen benutzen, da sie zu klein und zu kurz sind. Das hindert den Vogel aber nicht daran, auf Bäume zu klettern und dabei seine Flügel zum Balancieren einzusetzen. Er kann seine Flügel aber dazu nutzen, dass sie ihm immerhin einen Gleitflug ermöglichen, um von einem Baum wieder herunter zu kommen. In Neuseeland sind aber auch andere Vögel zu reinen Fußgängern geworden. Beispiele dafür sind der Kiwi, das neuseeländische Wappentier, der Moa und ebenso das vorwitzige Wildhuhn Weka.

Zu der Zeit, als der Kakapo noch zu Tausenden Neuseeland bevölkerte, fand er hier auch ein breit gefächertes Nahrungsangebot, sodass es um das Überleben dieser Spezies nicht schlecht gestellt war. Mit der Einwanderung der Europäer wurde der Lebensraum für den Papagei immer enger, es wurden riesige Landstriche für den Lebensraum der Menschen erschlossen, die Vögel büßten viele ihrer Futtergrundlagen ein. Noch schlimmer wurde die Situation für den Papagei, als eingeführte Katzen, Frettchen oder Hunde ihren Lebensraum in den Wald verlegten. Die flugunfähigen Vögel wurden zur leichten Beute und die Bestände reduzierten sich immer mehr. Dazu kamen aber noch andere Aspekte, denn nicht nur die Raubtiere wurden seine Feinde, auch andere Pflanzenfresser raubten ihm seine Lebensgrundlage. Wertvolle Pflanzen, die seine Nahrungsgrundlage bildeten, fraßen dann andere Pflanzenfresser und das Nahrungsangebot wurde immer einseitiger. Im Ergebnis all dieser Umstände reduzierten sich die Populationen in den vielen Jahren immer mehr und die Kakapos wurden immer mehr gefährdet. Zu spät wurde man auf diesem Umstand aufmerksam, denn inzwischen sind diese Papageien auf den Hauptinseln Neuseelands schon ausgestorben. Zuletzt war von 56 noch lebenden Tieren die Rede und es wurden Maßnahmen ergriffen, um das endgültige Aussterben zu verhindern. Diese Vögel brachte man auf Inseln; die zu Reservaten erklärt wurden und auf denen es keine Feinde für den Kakapo gibt. Hier kann sich der Kakapo wieder vermehren und sein ca. 60-jähriges Leben genießen.